So was von lecker hat er geschmeckt. Frisch gekauft im Supermarkt, direkt hinter dem Campingplatz. Am liebsten hätte ich den großen Brocken Parmesan gleich am ersten Abend unseres letzten Adria-Urlaubs auf einmal gegessen. Denn durch ihn hatte ich es von einer Sekunde auf die andere wieder: dieses Bella-Italia-Gefühl. Gerade eben noch im Brenner-Stau, jetzt schon Vino und Formaggio, die warmen Strahlen der Abendsonne und im Hintergrund das dezente Rauschen des Meeres. Und irgendwie wollte ich mir dieses Gefühl konservieren.
Rein in die Tüte, verschließen und für verregnete Abende in der Heimat mit nach Hause nehmen. Funktioniert am einfachsten mit einem dieser Parmesan-Brocken. Dachte ich jedenfalls. Denn daheim angekommen, war es wie die unzähligen Male zuvor: Der Käse lag auf dem Brotzeitbrettchen, aber zum grenzenlosen Genuss fehlte einfach etwas. Die warmen Strahlen der Abendsonne und im Hintergrund das dezente Rauschen des Meeres.
Also schnell in drei Stückchen portioniert, ein viertes Stück mit der Küchenmaschine kleingehackt. Und alles ab in die Gefriertruhe. Für sonnige Tage.
Aber darf man das überhaupt? Darf man Käse eigentlich einfrieren?
Um es gleich mal vorweg zu nehmen: Ja, man darf! Es macht aber nur bedingt Sinn. Denn im Gefrierschrank verliert der Käse bei Minus-Temperaturen einerseits an Geschmack, andererseits wird durch die Kälte auch die Gewebestruktur verändert. Wer beispielsweise den bereits so oft erwähnten Parmesan nach dem Auftauen lediglich über die Spaghetti streuen möchte, der kann das gerne machen. Denn auch wenn ein Teil des Geschmacks verloren geht, ist der Unterschied zwischen den Käsesorten freilich auch nach dem Einfrieren noch deutlich auszumachen.
Und das sind unsere fünf Tipps rund ums Einfrieren:
1 Besonders geeignet zum Einfrieren sind Hartkäsesorten. Also beispielsweise Bergkäse, Emmentaler, Gouda oder Parmesan. Weich- und Frischkäse hingegen sind ungeeignet. Ziemlich sogar. Denn aufgrund ihres hohen Wassergehalts bilden sich bei Temperaturen unter null Grad Kristalle. Das wiederum hat zur Folge, dass sich das Gewebe nach dem Auftauen nicht mehr richtig bindet und der Käse schmierig wird. Frischkäse zum Beispiel flockt aus. Und auch das ist alles andere als optimal und wenig schmackhaft.
2 Käse sollte man am besten in Stücken einfrieren und nicht in Scheiben. Tipp: Lasst die Rinde dran, denn sie ist quasi eine Art Schutzhülle für den Käse und verhindert das schnelle Austrocknen. Optimal ist es, den Käse luftdicht zu verpacken. Zum Beispiel in Gefrierbeuteln oder Tupperdosen. Noch besser ist es, den Käse als Ganzes zu vakuumieren.
3 Über die Haltbarkeit von eingefrorenem Käse streiten sich die Geister. Es gibt viele verschiedene Werte, die im Umlauf sind. Als Richtwert gelten aber zwei bis drei Monate. Länger als ein halbes Jahr sollte man den Käse auf keinen Fall im Gefrierschrank lassen.
4 Ja, auch ich habe diesen Fehler schon einmal gemacht: Zu spät an den Käse im Gefrierfach gedacht und ihn dann einfach, weil es ja so praktisch und schnell geht, in die Mikrowelle gesteckt. Dabei habe ich aber die Kraft des Elektrogeräts unterschätzt und danach eine Tasse mit einem riesigen, schweren Käseklumpen in der Hand gehalten. Käse sollte man tatsächlich langsam auftauen. Für echte Spontis ist das jetzt natürlich eine Hiobsbotschaft. Aber nur, wenn man den Käse behutsam, am besten über Nacht im Kühlschrank, wieder zurück in den aufgetauten Zustand bringt, ist er danach auch noch halbwegs genießbar.
5 Habt Ihr beispielsweise nach einer Grill-Party oder einer Geburtstagsfeier Käsescheiben vom Buffet übrig, müsst Ihr die natürlich nicht wegwerfen. Ihr solltet allerdings darauf achten, dass vor dem Einfrieren zwischen den einzelnen Scheiben Pergamentpapier (es geht auch handelsübliches Butterbrotpapier) eingelegt wird. So lassen sich die Sandwichscheiben leichter wieder auftauen und danach einzeln verwerten.