Millimu weiß genau, wie Käse selbst gemacht wird. Sie macht das fast jeden Tag. Denn Käse selber machen ist kinderleicht – oder in ihrem Fall vielleicht eher tierisch einfach. Und weil Millimu von Geburt an sehr, sehr neugierig ist, hat sie den großen Wunsch, einmal um die ganze Welt zu reisen. Begonnen hat die Tour in unserem Nachbarland Österreich, inzwischen ist sie in Südtirol angekommen. Aber lest selbst…
„Oh, mein Gott. Die letzten Tage waren ganz schön anstrengend. Eine tolle Route habe ich mir da ausgesucht. Über Stock und Stein, bergauf und wieder bergab. Und das in der heißen Sommersonne. Aber wisst Ihr was: Ich habe immer wieder Pausen eingelegt. Schöne Orte mit noch viel schöneren Aussichten gibt es auf dem Weg von Innsbruck über den Brenner bis in die Berge Südtirols genug. Und jetzt bin ich hier. Oh wie schön ist das hier! Schroffe Felsen, tiefe Schluchten, sanfte Almwiesen und rauschende Bäche. Da haben es meine Brüder und Schwestern auf den Weiden richtig toll. Muuuuuh!
Wahrscheinlich schmeckt die Südtiroler Milch deswegen so besonders. Die Geschichte der Milchwirtschaft im Norden Italiens ist übrigens richtig lange. Das habe ich bei meinem Besuch in einer der vielen Molkereibetriebe erfahren. Schon im 13. Jahrhundert soll es dort sogenannten Swaigen gegeben haben. Das ist so etwas wie ein Viehhof. Statt mit Geld haben die Arbeiter ihre Abgaben an den Grundherrn in Form von Käse bezahlt. Verrückt, oder? Milch, Käse und Joghurt wurden sogar als Tauschmittel hergenommen. Sollte ich vielleicht auch einmal probieren: ein bisschen Süßes für zwischendurch gegen drei Liter Milch. Was da wohl passieren würde? Muuuuuh!
In der Hitze des Südtiroler Sommers habe ich mich übrigens mit erfrischend kühlem Joghurt gestärkt. Echt toll, was man aus meiner Milch alles so machen kann. Und so einfach ist das. Könnt Ihr auch. Meine Freunde von kaese-selber.de machen das. Holt Euch doch am besten gleich das Joghurt selber machen - Starter Set und legt los. Zur Herstellung von Joghurt werden der pasteurisierten Milch Milchsäurebakterien zugesetzt. Bei 42 Grad Celsius vermehren sich diese und wandeln einen Teil des Milchzuckers in Milchsäure um. Daher kommt der leicht säuerlichen Geschmack, der so typisch und so erfrischend ist. Muuuuh!
Ich habe mir das in Südtirol mal angeschaut: Die haben da einen Liter Milch in einen Kochtopf gegeben und auf gut 45 Grad erwärmt. Dann wurde Pulver zugefügt. Ein halber Teelöffel Joghurtkultur, haben sie gesagt. Und zwei bis vier Esslöffel Milchpulver. Dann wurde alles verrührt und musste ganz lange auf der Heizung reifen. Mensch, habe ich da einen Hunger bekommen. Fast neun Stunden habe ich gewartet, bis der Joghurt richtig fest war. Dafür war es danach umso leckerer. Glaubt mir, mit selbst gemachtem Joghurt kann man ganz schön kreativ sein. Früchte rein oder Marmelade zum Beispiel. In Südtirol verlassen übrigens jeden Tag rund 2,8 Millionen Joghurtbecher die dortigen Milchhöfe. Und fast 30 Prozent der in Italien verkauften Joghurts stammen aus dieser Region. Ach, ich liebe es! Zeit, sich aus den fast 100 verschiedenen Sorten den passenden Nachtisch auszusuchen. Und dann bin ich frisch gestärkt. Ich muss doch weiter in Richtung Meer! Muuuuuh!“